Sitzung: 26.04.2017 Rat der Samtgemeinde Oderwald
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: SG-X/044/2017
Da keine weiteren Wortmeldungen mehr vorliegen, wird der Bericht des Samtgemeindebürgermeisters zur Kenntnis genommen.
Herr Samtgemeindebürgermeister Lohmann trägt vor, dass die Samtgemeinde
Oderwald für das Haushaltsjahr 2015 eine Bedarfszuweisung vom Niedersächsischen
Ministerium für Inneres und Sport in Höhe von 320.000 Euro in Aussicht gestellt
bekommen hat.
Hierbei handelt es sich um gesonderte Finanzmittel innerhalb des
kommunalen Finanzausgleichs, die auf Antrag insbesondere
steuereinnahmeschwachen Kommunen gewährt werden, deren Mittel zur Deckung der
notwendigen Aufwendungen nicht ausreichen.
Die Auszahlung der Bedarfszuweisungsmittel ist von dem Abschluss einer
Zielvereinbarung mit dem Land Niedersachsen abhängig, die sowohl von der
Samtgemeinde als auch den Mitgliedsgemeinden zu unterzeichnen ist.
Die Bürgermeister/-in sowie die Fraktionsvorsitzenden des
Samtgemeinderates sind über die bislang erarbeiteten Konsolidierungsmaßnahmen
unterrichtet worden, die als Anlage der Vorlage beigefügt sind.
Auf die Frage von Herrn Plumeyer berichtet Herr Lohmann, dass die
320.000 Euro nur gezahlt werden, wenn Konsolidierungsmaßnahmen in gleicher Höhe
vorzuweisen sind. Es wird vom Land ein Einsparungspotenzial von 1 zu 1
erwartet. Herr Plumeyer hält es für unwahrscheinlich, dass die Samtgemeinde
eine solche Summe finden wird. Seiner Meinung nach sollten neue Gewerbegebiete
erschlossen werden, um mehr Gewerbesteuern einnehmen zu können. Die ideale
Stelle für ein neues Gewerbegebiet wäre in Klein Flöthe an der Autobahn.
Frau Fahlbusch regt an, die Wirtschaftsförderin des Landkreises
einzuladen, um mit ihr über die Möglichkeit zu diskutieren, Gewerbegebiete in
der Samtgemeinde Oderwald anzusiedeln.
Herr Lohmann berichtet, dass im Maßnahmenpaket vom Innenministerium die
Erhöhung der Realsteuern erwartet wird. Mit der Wirtschaftsförderin laufen
bereits Gespräche.
Herr Polzin führt an, dass es nicht gerade kreativ ist, die Steuern
anzuheben. Hierzu trägt Herr Ganzauer vor, dass nur der geringste Teil des
Betrages über Steuern und Gebühren eingespart wird. Es gibt vielmehr ein
strukturelles Problem. Das betrifft nicht nur die Gewerbegebiete. Seiner
Meinung nach sollten neue Baugebiete ausweisen werden. Dadurch werden junge
Familien angesiedelt. Damit werden sich die Einkommensteueranteile erhöhen.
Hier entgegnet Herr Plumeyer, dass mit den „neuen Leuten“ auch die
Ansprüche an die Infrastrukturen steigen werden.
Herr Wessel führt aus, dass das Land gefordert ist. Im Bereich der
Kindertagesstätten haben wir mittlerweile ein Defizit von mehr 600.000 Euro.
Die Anforderungen in diesem Bereich sind in den letzten Jahren stetig gestiegen.
Das Land passt aber seine Zuschüsse/Zuwendungen nicht an. Eine Gemeinde wird
aber an seinen Strukturen gemessen.