Betreff
Abwasserpumpwerk Börßum/Oker (Mühlenweg) – Umbau der ehem. Kläranlage Börßum zu einem Abwasserzwischenspeicher
Vorlage
SG-X/223/2019
Art
Beschlussvorlage Samtgemeinde

Sachverhalt:

Bei Starkregen- bzw. Überflutungsereignissen fließen dem APW Heiningen über die Abwasserdruckleitung Börßum und aus dem Ortsnetz Heiningen große Abwassermengen zu, die von den dort 2013 erneuerten Pumpen nicht bewältigt werden können. Es wäre auch nicht sinnvoll, diese stark erhöhten Abwassermengen in kürzester Zeit zur Kläranlage Kissenbrück zu transportieren, weil diese dann hydraulisch überlastet wäre.

 

Dem APW Börßum/Oker fließen nach dem APW Heiningen die meisten Abwässer zu. Diese Mengen konnten nach der Inbetriebnahme von Mengenmesseinrichtungen und einer digitalen Fernübertragungsstrecke im Jahr 2018 und dem Vorliegen von ersten Messdaten ab April 2019 konkret festgestellt werden. So wurden an einem Ereignistag mit starken Zuläufen (20./21.05.2019) rd. 109 m³/h vom APW Heiningen gefördert, während das APW Börßum/Hasenbach (drittgrößtes PW im Überleitungssystem vergleichbar mit APW Börßum/Oker) rd. 108 m³/h gepumpt wurden. Die aus dem Ortsnetz Heiningen zufließenden Abwässer konnten somit über mehrere Stunden nicht mehr ausreichend weggefördert werden und es kam zum Ein- und Überstau in der Ortslage Heiningen.

 

Die Betriebsleitung sowie die beauftragte Ing.-gesellschaft Damer + Partner halten eine Zwischenspeicherung des Abwassers am APW Börßum/Oker für die sinnvollste Lösung. Hier bieten sich zwei unmittelbar benachbarte Stahlbetonbehälter auf der ehem. Kläranlage Börßum mit Volumen von rd. 250m³ bzw. rd. 600m³ an. Diese sollen im Ereignisfall durch automatisiertes Umschiebern von den neuen Pumpen (2020) des APW Börßum/Oker zunächst in den ersten (ehem. Schlammsilo) und bei Bedarf in den zweiten Behälter (ehem. Kombibecken) geleitet werden. Der zweite Behälter besitzt mit der ehem. Ablaufleitung DN 250 in die Oker die Eigenschaft im Extremfall als Notüberlauf für das dann stark verdünnte und durch Absetzen in den Behältern vorgereinigte Abwasser zu fungieren. Nach Abklingen der Starkzuläufe wird das zwischengespeicherte Abwasser wieder in den Sammelraum des APW Börßum/ Oker zurückgeleitet. Dafür sind entspr. Pumpen zu installieren, die gleichzeitig eine weitgehende Spül- und Reinigungswirkung in den Speicherbehältern bewirken. Die Behälter sind dafür entspr. auszurüsten, u.a. mit einer Bedienungsbrücke und einem umlaufenden Geländer.

 

Nach einem Vorgespräch mit der unteren Wasserbehörde des LK Wolfenbüttel ist kein wasserrechtliches Verfahren erforderlich. Es sollen jedoch planungsbegleitend fachliche Abstimmungen erfolgen.

 

Inzwischen sind an den alten Betonbehältern Proben genommen und Versuche durchgeführt worden, in deren Ergebnis der bauliche Zustand festgestellt und der Sanierungsbedarf benannt werden soll. Die Auswertungen erfolgen zurzeit und werden im Laufe des Monats Oktober erwartet.

 

Ersten Vorabaussagen zufolge ist der Silobehälter in einem weniger guten Zustand und ggf. aus wirtschaftlichen Gründen nur teilweise als Zwischenspeicher nutzbar. Zurzeit erfolgt die Herrichtung des inneren Rundbeckens mit ca. 120m³ Speichervolumen als provisorische Sofortlösung.

 


Beschlussvorschlag:

Der Betriebsausschuss Abwasserbeseitigung Oderwald wird gebeten, folgende Beschlüsse zu fassen:

·         Das Ing.-Büro Damer + Partner wird mit der Planung und Durchführung der Baumaßnahme „Abwasserpumpwerk Börßum Oker (Mühlenweg) – Umbau der ehem. Kläranlage Börßum zu einem Abwasserzwischenspeicher“ beauftragt.

·         Der vorgestellten Entwurfsplanung wird zugestimmt.

 


Finanzielle Auswirkungen:

Produktsachkonto:                               Erfolgsplan                                                  Vermögensplan

                                                                     nein                                                               ja

Mittel stehen zur Verfügung:          werden im Wirtschaftsplan 2020 bereitgestellt

Gesamtausgaben:                                120.000,00 € (ohne Betonsanierung)

Jährliche Folgekosten:                       

Jährliche Abschreibungen: