Festlegung des Kalkulationszeitraumes
Sachverhalt:
Für
den Zeitraum ab dem 01.01.2021 muss die Gebühr für die Wasserversorgung neu
kalkuliert und beschlossen werden.
Zur
Vorbereitung der Kalkulation sind folgende Punkte durch den Samtgemeinderat
festzulegen:
a) Kalkulationszeitraum
Nach § 5 Abs. 2 Satz 2 Niedersächsisches
Kommunalabgabengesetz (NKAG) kann der Gebührenberechnung ein
Kalkulationszeitraum zugrunde gelegt werden, der drei Jahre nicht übersteigen
soll. Einjährige bis dreijährige Kalkulationszeiträume sind demnach möglich.
Bisher wurde
ein Kalkulationszeitraum von zwei Jahren angewendet, dieser wird von der
Verwaltung weiterhin empfohlen.
b) Ausgleich der Über- und
Unterdeckungen
Ein Ausgleich der Überdeckungen ist zwingend
vorgeschrieben. Kostenunterdeckungen sollten ebenfalls ausgeglichen werden,
wobei politisch gewollte Unterdeckungen z. B. durch den Ansatz zu geringer
Kosten nicht ausgleichsfähig sind. Erfolgt kein Ausgleich der Unterdeckungen
sind diese durch den allgemeinen Haushalt zu tragen. Aufgrund des grundsätzlich
geltenden Kostendeckungsprinzips empfiehlt sich hier auch ein Ausgleich der
Unterdeckungen.
Der zeitliche Ausgleich ist auf drei Jahre nach
Feststellung der Über- bzw. Unterdeckung beschränkt. Empfehlenswert ist dabei
eine Orientierung an den Kalkulationszeiträumen.
Verwaltungsseitig
wird empfohlen, dass die über den Kalkulationszeitraumermittelte Unterdeckung
von rd. 78.238 € p. a. in der Vorauskalkulation 2021-2022 entsprechende
Berücksichtigung finden soll.
c) Eigenkapitalverzinsung
Das Einrichtungsvermögen wird durch das Kapital
(Eigen- und Fremdkapital) finanziert. Diese Finanzierungskosten werden in die
Gebührenkalkulation eingestellt. Sie berechnen sich auf Basis des in der
Einrichtung jeweils noch gebundenen Fremd- und Eigenkapitals. In den bisherigen
Gebührenkalkulationen wurde nur die Verzinsung des Fremdkapitals
berücksichtigt. Eine Eigenkapitalverzinsung führt aufgrund der mehrheitlich
durch Eigenkapital finanzierten Anlagegüter zu einer erheblichen Steigerung der
Gebührensätze.
Im Bereich der Wasserversorgung kann der Ansatz
einer Eigenkapitalverzinsung die Gewerbesteuerpflicht auslösen, da durch das
Anstreben einer angemessenen Verzinsung des Eigenkapitals eine
Gewinnerzielungsabsicht bejaht werden kann.
Aus diesem
Grund wird verwaltungsseitig empfohlen, grundsätzlich auf eine
Eigenkapitalverzinsung zu verzichten. Stattdessen sollen die Fremdkapitalzinsen
angesetzt werden.
Beschlussvorschlag:
Der Samtgemeinderat wird gebeten, folgende Beschlüsse zu fassen:
· Zu a):
Der Kalkulationszeitraum wird für die Jahre 2021 bis 2022 festgelegt.
· Zu b):
Die in der Nachkalkulation des Zeitraumes 2017 – 2018 ermittelte Kostenunterdeckung der Wasserversorgungsgebühren wird im Rahmen der Gebührenkalkulation der Jahre 2021 bis 2022 als zusätzliche jährliche Ausgabe von rd. 78.238 € p. a. in den Jahren 2021 und 2022 eingestellt und damit in voller Höhe ausgeglichen.
· Zu c):
Auf den Ansatz kalkulatorischer Zinsen (Eigenkapitalverzinsung) wird verzichtet, stattdessen werden die Fremdkapitalzinsen angesetzt.
Produktsachkonto: Ergebnishaushalt Finanzhaushalt
Mittel stehen zur Verfügung: ja/nein
Gesamtausgaben:
Jährliche Folgekosten:
Jährliche Abschreibungen: